Hirntod feststellen: Deshalb ist ein Gutachten so wichtig!

Hirntod feststellen: Krankenhauszimmer

Es ist immer ein schwieriges Thema: Für die Familie des Hirntoten bricht eine Welt zusammen. Für andere hingegen bedeutet es Hoffnung auf ein neues Leben. Denn Hirntote eignen sich meist sehr gut als Organspender. Umso wichtiger ist es natürlich, dass beim Hirntod feststellen keinerlei Fehler gemacht werden oder Zweifel entstehen.

Dennoch wurde bereits im Jahr 2015 diskutiert: Die Regeln zur Feststellung des Hirntods sollten verschärft werden. Vor allem in der Transplantationsmedizin spielt der Hirntod eine entscheidende Rolle. Die freiwilligen Organspenden sind jedoch seit Jahren rückläufig und auf einem kritischen Niveau. Tausende Menschen warten jedes Jahr vergeblich auf ein lebensrettendes Organ. Die Ursachen? Fehlende Aufklärung und Skandale im Bereich der
Organtransplantationen.

Hirntod – Was heißt das eigentlich?

Das Schlimmste am Hirntod: Der Patient ist eigentlich nicht wirklich tot. Zwar ist der Körper nicht mehr lebensfähig, sobald unsere zentrale Schaltzentrale, das Gehirn, ausfällt. Dennoch sieht ein Hirntoter nach wie vor lebendig aus, ganz so, als würde er schlafen.
Denn bei Hirntoten sorgt die künstliche, maschinelle Beatmung dafür, dass das
Herz weiter mit Sauerstoff versorgt werden kann. Auf diese Weise wird auch der Kreislauf aufrechterhalten und alle Organe im Körper weiterhin durchblutet. Bestimmte motorische Reaktionen sind nach wie vor möglich. Der Brustkorb hebt und senkt sich und es gab bereits Fälle, in denen Schwangere auch noch in einem solchen Zustand ihr Baby auf die Welt gebracht haben.

Hirntod feststellen: Strenge Beurteilung ist Pflicht

Der Hirntod wird vor allem aus ethischer Sicht sehr streng beurteilt. Die Diagnostik zum Hirntod wird in Deutschland durch die Bundesärztekammer entsprechend des Transplantationsgesetzes (TPG) geregelt. In diesem Gesetz sind die Untersuchungen vorgeschrieben, die in einem solchen Fall erfolgen müssen.

Der sogenannte Hirntod-Test?

  • müssen immer von zwei Ärzten durchgeführt werden.
  • Einer der Ärzte sollte daher eine langjährige Erfahrung im Bereich der Intensivmedizin und Hirntod-Diagnostik nachweisen können.
  • Unabhängigkeit der Ärzte, die den Hirntot feststellen, muss gewährleistet sein (Ärzte dürfen nicht an einer folgenden Organspende beteiligt sein)

Der Hirntod steht immer wieder im ethischen Diskurs

Zum Hirntod eines Menschen gibt es unterschiedliche Ansichten: Die einen sagen, dass der Körper und damit auch der Mensch durch den Tod des Gehirns verstorben ist, andere sagen das Gegenteil.

Fakt ist: etwa 75 Prozent der Hirntoten sind noch in der Lage auf die Organentnahme
zu reagieren – durch motorische Reaktionen, ein Spreizen der Finger oder Hochziehen der Schultern, erhöhten Blutdruck und Puls. Oftmals werden dann Schmerzmittel oder muskelentspannende Mittel injiziert.

Der Hirntod an sich und auch die das Feststellen ist damit ein sehr schwieriges Thema, das immer wieder für zahlreiche Debatten sorgt und besonderes Feingefühl erfordert.