Vorsicht beim Gebrauchtwagenkauf: Die Sache mit dem manipulierten Tacho!

Manipulierter Tacho

Manipulierter Tacho

Der Gebrauchtwagenhandel hat einen komplizierten Ruf. Denn auch wenn der Kauf eines gebrauchten Autos für viele eine attraktive Maßnahme ist, günstig in den Besitz eines Autos zu kommen, so birgt der Kauf auch Risiken. Händler versuchen nach allen Regeln der Kunst, PKWs aufzuhübschen. Und so kann es unter „schwarzen Raben“ in der Branche zu kritischen Ideen kommen – beispielsweise den Tachometer zu manipulieren.

 

Manipulierter Tacho – kein Einzelfall

Jeder gefahrene Kilometer auf dem Tacho eines Autos mindert den Wert des Fahrzeugs. So ist es leider zu einer Art Sport unter so manchem Gebrauchtwagenhändler geworden, die Tachos nach unten zu korrigieren. Zu lasten der Käufer. Was ein Sachverständiger und Gutachter tun kann und wie die manipulierte Anzeige erkannt werden kann?

 

Per Software den Tacho fälschen – eine Sekundensache

Wissenswert ist, dass die Manipulation des Tachos nur wenige Sekunden dauert. Während früher noch mit Bohrmaschinen ran musste, können Fälscher heute Computer und eine entsprechende Software verwenden. Die DEKRA geht davon aus, dass jeder dritte Gebrauchtwagen manipuliert wurde.

 

Der „Car Pass“ – im Ausland bereits erfolgreich

Im Ausland hat man sich bereits eine Methode einfallen lassen, um den Betrug einzudämmen. Hier hat man den sogenannten „Car Pass“ eingeführt. Dieser Pass soll die Geschichte eines Autos dokumentieren – inklusive Kilometerstandhistorie. Dank dieses Dokuments lässt sich beim Autokauf ganz einfach Anzeige im Auto mit Angaben im Pass vergleichen. Eine solche Registrierung wird in zentralen Datenbänken durchgeführt und somit das falsche Spiel von vornherein verhindert. In Deutschland wird es jedoch (noch) nicht zu einer Maßnahme kommen, da die Fahrzeug-Identifikationsnummer unter den Datenschutz fällt und eine öffentliche Registrierung damit nicht möglich ist.

 

Hilfreiche Maßnahmen beim Gebrauchtwagenkauf

Wer als Sachverständiger und Gutachter nichts desto trotz beim Gebrauchtwagenkauf unterstützen möchte, sollte folgendes beachten:

  • Passen die Abnutzung des Innenraums und der Tachostand zusammen?
  • Stimmen Daten im Scheckheft mit den HU-Belegen und dem Tachostand zusammen?
  • Sind Zettel und Aufkleber von Öl- oder Zahnriemenwechsel im Motorraum oder an der A-Säule vorhanden, die entsprechende Angaben belegen können?
  • Darüber hinaus können Sie auch nach der Service- und Wartungshistorie fragen.

 

Generell gilt: Beim Gebrauchtwagenkauf unseriöse Händler von vornherein vermeiden – auch wenn das Angebot lockt. Seien Sie aufmerksam und ziehen Sie, falls nötig, einen Kfz-Experten hinzu.