KI-Blog Teil 4/5: Neue Anforderungen im Fokus – Was Sachverständige künftig wissen müssen

KI Gutachten

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Arbeit in der Gutachtenerstellung. Doch mit den neuen Möglichkeiten wachsen auch die Erwartungen an die Qualifikationen der Sachverständigen. Denn wer mit KI-Tools arbeitet, muss mehr können als nur bewerten und dokumentieren. In Teil 4 unserer Serie beleuchten wir, welche fachlichen, technischen und ethischen Kompetenzen zukünftig besonders gefragt sind.

Technisches Verständnis wird Pflicht

Wer KI in der Gutachtenerstellung nutzen möchte, braucht ein grundlegendes Verständnis davon, wie solche Systeme funktionieren. Begriffe wie maschinelles Lernen, Datenanalyse oder Trainingsdatensätze sollten keine Fremdwörter mehr sein. Nur wer die Grundlagen kennt, kann KI-Ergebnisse richtig einordnen und verantwortungsvoll nutzen.

Spezialisierte Kenntnisse für den Praxiseinsatz

Gerade bei hochsensiblen oder risikobehafteten Anwendungen – etwa bei der Erkennung von Gebäudemängeln oder der Analyse von Hochrisiko-KI-Systemen – ist spezifisches Fachwissen gefragt. Auch die Fähigkeit, eigene Programmierkenntnisse oder zumindest den souveränen Umgang mit KI-Tools zu entwickeln, wird zunehmend zur Schlüsselqualifikation.

Rechtliche Sicherheit wird zur Kernkompetenz

Mit der EU-KI-Verordnung (AI Act) steigen die Anforderungen an Sachverständige erheblich. Wer mit KI-Systemen arbeitet, muss deren Compliance beurteilen und rechtliche Rahmenbedingungen einhalten können. Auch Aspekte wie Produkthaftung oder die Einhaltung von Sicherheitsstandards müssen beurteilt und dokumentiert werden können.

Interdisziplinäres Denken ist gefragt

KI bringt neue Fragestellungen mit sich, die weit über das eigene Fachgebiet hinausgehen. So sind ethische Fragen (z. B. Bias-Erkennung), eine klare Kommunikation auch gegenüber juristischen Laien sowie die kritische Reflexion von Entscheidungswegen entscheidend, um KI im Gutachteralltag sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen.

Weiterbildung: Der Schlüssel zur Zukunft

Die schnelle Entwicklung im KI-Bereich verlangt von Sachverständigen die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung. Neue Tools, neue Anforderungen, neue Gesetze: Wer hier nicht dranbleibt, verliert schnell den Anschluss.

Fazit: Neues Wissen für neue Werkzeuge

KI bietet große Chancen – aber nur, wenn man weiß, was man tut. Wer sich frühzeitig mit den technologischen, rechtlichen und ethischen Aspekten der KI-Nutzung vertraut macht, kann nicht nur effizienter arbeiten, sondern stärkt auch seine Rolle als zukunftsfähiger Experte. In Teil 5 unserer Serie zeigen wir, wie diese Entwicklung in der Praxis bereits gelebt wird – mit konkreten Anwendungsbeispielen aus dem Gutachteralltag.